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OFFIZIELLE WEBSEITE VON SUPERMAX INTERNATIONAL
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BIOGRAFISCHES mit An- und Einsichten von SUPERMAX:

vako: SUPERMAX als Kürzel für die Vision eines optimalen Zusammenlebens, einer supermaximalen Lebensform auf Mutter Erde, in der es keinen Rassismus und keinen Chauvinismus jedweder Art mehr gibt, haben bislang nur wenige Menschen begriffen. Stattdessen scheint der Künstlername von Kurt Hauenstein´s Projekt seit 1977 und dem Riesenhit "Lovemachine" nach wie vor und unüberprüft ein rotes Tuch für alle Verfechter "ernst-hafter" Musik. Sicher ein Grund: Die Veröffentlichung dieser Single und der Run nach dieser Nummer fiel in eine Zeit, in der Deutschland seinen ersten Discoboom erlebte. Viele Münchner Studios schleuderten fließbandmäßig ein Plastikprodukt nach dem anderen auf den Markt. Disco war uneingeschränkt ein Schimpfwort, discophile, tanzbare Musik ein in Medien und besonders "Fachkreisen" erklärtes Unding, - schlichtweg verdammenswert. Und Supermax sah man eben in diesem Umfeld. Hauenstein: "Es ist mit in die Discowelle reingerutscht. Und wir selbst waren auch nicht ganz unschuldig daran, haben wir es uns doch gefallen lassen. Aber dabei spielte halt auch eine Portion Unerfahrenheit mit dem Business eine Rolle. Das ging alles so schnell. Plötzlich bist du der Disco-Maxl. Und da triffst du immer wieder mit den entsprechenden Medienleuten und dem entsprechenden Publikum zusammen. Dabei bleibt alles so oberflächlich! Deshalb habe ich damals auch fast mit jedem Stunk gehabt. Niemand hat sich irgendwelche Gedanken über uns gemacht. Das Image war so stark geprägt durch das einmal ausgegebene Klischee und niemand ist auf die Idee gekommen, daß hinter der Band Supermax was Interessantes stecken könnte." Hauenstein versteht seine Musik sehr wohl als Kommunikationsmittel (und Reaktionen aus dem Ausland zeigten, daß er da richtig liegt). Auch wenn er als Person nicht unbedingt der Kommunikativste ist, weil er sich mit der Zeit und - je mehr boshafte, verbale Tiefschläge er wegstecken mußte - in eine Unnahbarkeits-Aura flüchtete. Doch was ihm als Selbst- schutz galt, wurde selbstredend als maßlose Arroganz ausgelegt. Dabei engagiert sich Hauenstein seit jeher; - verbreitet humane, humanitäre Weltbotschaften, ohne dies als überzeugendes Verkaufsargument in Diskussionen einzubringen. Schon auf dem 77er Debütalbum "World of Today" protestiert er in "Watch out South Africa, here we come" gegen die Apartheid in Südafrika. Doch allein beim verbalen Bekenntnis für die schwarzen Brüder und Schwestern bleibt es nicht. Hauenstein unternahm schon damals monatelang Anstrengungen, um mit seiner gemischt- rassigen Band SUPERMAX in Südafrika spielen zu dürfen. "Ich bin nach Soveto gegangen, in Gegenden, wo sonst kein Weißer hingeht. In dieser Beziehung kenne ich keine Angst", erzählt er. "Ich bin auch mit meiner Frau (sie ist Jamaicanerin) und den zwei Kindern runtergeflogen und alle haben gesagt, du bist wahnsinnig. Aber ich kann nicht für etwas oder gegen etwas protestieren aus der sicheren Distanz. Wir waren auch das erste gemischte Ehepaar, das offiziell nach Südafrika eingereist ist und sich da hinstellte - mit den Kindern. Da bist du jedem ein Dorn im Auge. Damals habe ich die Gefahren gar nicht bedacht, obwohl man uns sogar angedroht hatte, uns über den Haufen zu schießen." Aber Supermax spielte. Und das auch vor gemischtrassischem Publikum. Auf seinem 1980er Album "Types of Skin" verarbeitete er dann die Eindrücke und Erfahrungen dieser Konzerte auf dem schwarzen Kontinent. Schon vorher hatte er in Spendenaufrufen, bei denen deutsche Unternehmen Partnerschaften für Jamaicaner übernehmen sollten und zum Beispiel abgelegte Kleidung zur Verfügung stellen sollten, versucht, Not und Elend zu mildern. "Das ganze Unternehmen ist aber leider kläglich gescheitert, weil die damalige Plattenfirma die Aktion unbedingt kommerziell ausbeuten wollte. Man wollte mich als Weltverbesserer hinstellen. Damit wollte ich aber nichts zu tun haben, schon gar nicht, um Plattenverkäufe darüber anzuleiern, - nur weil ich anderen Leuten helfen will."

 

Grosse Medienresonanz, sogar in Stern und Spiegel, bekam der Wiener und jahrelange Wahl-Frankfurter aber dann, als er, - nicht zuletzt wegen seiner oben beschriebenen, selbstlosen Aktionen, - 1983 als erster weißer Musiker zum legendären Reggae Sunsplash-Festival nach Montego Bay, Jamaica eingeladen wurde. Erst danach setzte eine tiefergehende, inhaltliche Auseinandersetzung mit der Supermax-Musik ein. Die Stadt Wien ehrte ihn 2008 spät aber doch mit dem Silbernen Rathausmann und auch der grösste österreichische Musik-Award AMADEUS wurde ihm für seine Lebenswerke überreicht.

 

Musikalisch setzt Supermax Kurt Hauenstein immer wieder auf sein Faible für schwarze Spielformen wie Soul, Funk, Reggae, Jazz und afrikanische Rhythmen. Als gelernter Goldschmied und bildender Künstler beschäftigt er sich seit Jahren speziell mit Grafik-, Werbe-, Mode und Mediendesign. Er hat über 100 internationale Live-Auftritte im Jahr und arbeitet gerne für und mit jungen Talenten abseits von Politik und Monopolen zusammen. Die Rückkehr nach Wien, in die österreichische Heimat, wo seine Kinder in der UNO-Stadt in einer internationalen Schule mehrsprachig erzogen wurden und wo er idyllisch, aber stadtnah im Grünen wohnt, scheint seinen neuen Sounds gut getan zu haben: Seine Musik, der immer ein Hauch von Traurigkeit und Melancholie anhaftete, klingt auch wieder frischer, fröhlicher, beschwingter. "Für mich war und ist immer faszinierend zu sehen, daß in Ländern, wo die Leute total unterdrückt werden, du trotzdem noch eine Herzlichkeit und Fröhlichkeit in den Menschen entdeckst, wo du dich nur noch wundern kannst. Wenn die Leute hier solche Probleme hätten, würden sie sich aufhängen oder erschießen."

 

So wünscht er sich auch für das neue Jahr 2009 von seinen Mitmenschen, daß sie sich endlich einmal trauen, sich richtig in Gefühle fallen zu lassen und Gefühle nicht immer als Schwäche zu begreifen. Kurt Hauenstein: "Für mich ist Musik und Kunst Ausdruck von Gefühlen. Für Leute mit tieferen Empfindungen."